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Jessica Whyte on Michel Foucault and 'the right to intervene'

featured: "Sakralisierung des Sozialen", "Parteienregierung" und der "stets wesentliche Philosoph" - von Maurice Erb

Poetiken der Infrastruktur | Zum Unterbau medialer Kommunikation | Programm

featured: "tertium non datur", von Maurice Erb

neu in featured: "Der Kalte Krieg und die 'binären Termini'", von Patrick Kilian

In seinem neuen featured-Beitrag schreibt Patrick Kilian über Foucaults Auseinandersetzung mit den "binären Termini" des Kalten Krieges in den Vorlesungen In Verteidigung der Gesellschaft von 1975-76. Für ihn war der Kalte Krieg eine wichtige biographische Erfahrung, wie er Ende des Jahres 1978 im Interview mit Ducio Trombadori sagte: "Für jemanden, der am Ende des Zweiten Weltkrieges zwanzig Jahre alt war und der sich von der Moral des Krieges nicht hatte mitreißen lassen – was konnte so jemandem die Politik bedeuten, wenn es darum ging, zwischen dem Amerika Trumans und der Sowjetunion zu wählen? Zwischen der alten SFIO und den christlichen Demokraten"…

Hinweis: "Michel Foucault et les religions. Colloque international et interfacultaire" an der Universität Lausanne, 22.-24.10.2014

featured: Vom "Wissen" zur "Wahrheit", von Philipp Sarasin

In seinem neuen featured-Beitrag schreibt Philipp Sarasin über die vor kurzem auf Deutsch erschienenen Vorlesung Die Regierung der Lebenden von 1979-1980. Ihr kommt insofern eine Scharnierfunktion zu, indem sie am Übergang zum "Spätwerk" eine, wie Foucault explizt sagt, neue "Verschiebung" vornimmt: die Verschiebung vom "Wissen" zur "Wahrheit". Ausgehend von einer detaillierten Interpretation des König Ödipus von Sophokles argumentiert Foucault, dass Macht nicht nur auf Wahrheit verwiesen, von der Manifestation einer Wahrheit abhängig sei, sondern auch, dass seit jener Zeit – und dann in neuer Weise seit dem Christentum – Subjekte auf die Wahrheit bezogen sind und durch die Wahrheit regiert werden. Für Foucault ist diese Verschiebung vom "Wissen" zur "Wahrheit" keine blosse façon de parler: Die Wahrheit erscheint in dieser Vorlesung nicht mehr länger in genealogischer Perspektive als ein kontingentes Wissen, dass in Kämpfen sich als "Wahrheit" etablieren konnte. Sie aussprechen sei vielmehr eine ethische Haltung, die am Anfang jeden Widerstandes gegen die Macht stehe. Wahrheit ist, mit anderen Worten, nicht blosse Ideologie, eine reine Funktion von Macht, sondern ebenso eine Ressource des Subjekts, der Macht zu widerstehen.