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"He did not possess to me the proper seriousness of the research worker":
Zur Reinigung der klinischen Psychologie von der Philosophie

Lisa Malich: "Zur Reinigung der klinischen Psychologie von der Philosophie" (Vortrag gehalten im Rahmen der Tagung "Philosophie und Psychologie: Systematische und historische Perspektiven" am 9. Dezember 2017 an der Universität Wien) Bildet die Klinische Psychologie heute einen zentralen Bereich der akademischen Psychologie und stellt das größtes Berufsfeld für Studienabsolvent/innen dar, ist ihre Entwicklungsgeschichte doch vergleichsweise jung. Dieser Vortrag beschäftigt sich mit Formationsprozessen der klinischen Psychologie in der BRD ab der Nachkriegszeit. Er legt dabei einen Fokus auf institutionelle Dynamiken in den 1960er Jahren, die den späteren Aufstieg der klinischen Psychologie als verhaltenstherapeutisches und naturwissenschaftlich orientiertes Fach entscheidend prägten. Grundlegend hierfür war der institutionelle Ausschluss psychoanalytischer und phänomenologischer Perspektiven, dessen Mechanismen nachgezeichnet werden. Die zunehmenden Ausschlussbewegungen werden als Latour'sche Reinigungsarbeit konzipiert, die nicht nur die sich herausbildende klinische Psychologie und Verhaltenstherapie vom vermeintlich philosophischen Ballast reinigte, sondern zunehmend auch das Selbstverständnis der psychoanalytischen Therapien als rein qualitativ festigte.

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