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Dem Subjekt geht sein Tod voraus: Versuch über einen Humanismus jenseits der Humanwissenschaften und jenseits einer Anthropologie

Hubert Matt: Dem Subjekt geht sein Tod voraus: Versuch über einen Humanismus jenseits der Humanwissenschaften und jenseits einer Anthropologie (Vortrag gehalten beim Workshop "Foucault trifft Latour" am 27. Oktober 2017 im IWK Wien) Der Vortrag versucht zuerst, den Begriff der Moderne bei Foucault und Latour auszuloten, die Übereinstimmungen und die Differenzen. Dabei stellt sich heraus, dass Latour den entscheidenden Bruch, den Foucault im Übergang von der Klassik zur Moderne – als Aufgabe der Repräsentation – feststellt, in seiner Beschreibung der Moderne ignoriert bzw. ihn umgeht. Über Latours Verständnis der Zeichen kann es jedoch gelingen, seine (ansatzweise) Rückwende zur Renaissance zu verstehen. Sein Zeichenbegriff setzt voraus, dass es Artikulation (Verweise) bereits vor der Sprache gibt, die Welt also in Verweisen organisiert ist. Diese Sprachauffassung lehnt sich – unausgesprochen – an jene von John R. Searle an. Searle will mit seiner Kritik der Sprachauffassung die meisten Gesellschaftstheorien, auch jene von Foucault, von ihrem "Fluch" befreien, dass die Sprache als Gegebenes und Primat vorausgesetzt werden muss.

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