#Foucault traf #Latour in Wien: Die Ergebnisse erscheinen 2018!
October 31, 2017 CC BY 4.0 bilingual |
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Keywords: actor-network | conference | dispositif | latour | modernity | modes of existence | order
Am 27. und 28. Oktober fand in Wien unser Workshop "Foucault trifft Latour" statt, der sich mit den "Ordnungen und Existenzweisen der Moderne" auseinandersetzte. Es handelte sich bereits um die fünfte größere Diskussionsveranstaltung, die vom G+C Blog bzw. von Le foucaldien organisiert wurde, nach "Poetiken der Infrastruktur" (2014), "Was heißt: Foucault historisieren?" (2015), "Distant Reading und Diskursanalyse" (2015) und "Algorithmic Governmentality" (2016). Wir wollen uns nicht selbst loben, wenn wir resümieren, dass der heurige Workshop besonders erfolgreich war. Denn es lag vor allem an den Vortragenden, dem zahlreich erschienenen und debattierfreudigen Publikum sowie an den Mitorganisatoren, dem IWK Wien und dem ZGW Zürich, dass unser laufendes Experiment einer verknüpften Historisierung und Aktualisierung Foucault'schen Denkens diesmal besonders reichhaltige Ergebnisse lieferte.
Der Workshop wurde von Roberto Nigro eröffnet, der in seinem Vortrag der Kritik an der philosophischen Anthropologie nachging, wie sie in Foucaults Die Ordnung der Dinge (1966) zum Ausdruck kommt. Im Anschluss daran diskutierte Hubert Matt, ob Latour die Moderne in den Existenzweisen (2012) auf die "prosaische Welt" der Renaissance zurücksetzen will. Clemens Apprich widmete sich hingegen dem "technologisch Unbewussten" und warf die psychoanalytisch inspirierte Frage auf, wer eigentlich spricht, wenn bots miteinander chatten.
Der zweite Tag des Workshops begann mit einem Vortrag von Tanja Gnosa zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen der Dispositivanalyse und der Akteur-Netzwerk-Theorie. Es folgte Gustav Roßlers Klärungsversuch, ob eine nicht-anthropozentrische Soziologie überhaupt denkbar sei. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung durch ein Referat von Gottfried Schnödl zur (a)historischen Vermittlung bei Foucault und Latour, das die Periodisierung der Ordnung der Dinge mit der Ahistorizität der Existenzweisen konfrontierte.
Matthias Flatscher musste seinen Vortrag "Abenteuer der Modernen: Zum Problem der Institution(en) bei Foucault und Latour" aus privaten Gründen leider ebenso absagen wie Vera Knolle, die referiert hätte zum Thema "Neo-Klassik oder post-humane Mystik? Zu den Grenzen des Denkbaren in den 1960er Jahren und heute". Alle Beiträge werden allerdings 2018 in ausgearbeiteter Form als Special Collection in Le foucaldien erscheinen.
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