Infrastruktur-Arbeit – Zur Kreativität des Reparierens
Gabriele Schabacher
June 18, 2015 editorial review CC BY 4.0 |
print comment |
Keywords: infrastructure | materiality
Landläufig werden Infrastrukturen zumeist als statische Systeme angesehen. Sie gelten als Voraussetzung für Mobilität oder Telekommunikation, da sie die basalen Wege, Strukturen und Institutionen für diese Operationen bereitstellen. Unterbrechungen einer reibungslosen Funktionalität der Blackbox "Infrastruktur" manifestieren sich vor allem in Momenten der Störung. Insbesondere die Anfälligkeit vernetzter (Versorgungs-)Infrastrukturen für unwägbare kaskadische Effekte im Fall von Großschadenslagen stellt dabei ein in der Forschung vielfach diskutiertes Problem dar. Anders als bei diesen katastrophischen Szenarien ist den vermeintlich profaneren Praktiken der Infrastruktur-Erhaltung (Wartung, Reparatur) weitaus weniger Aufmerksamkeit zuteil geworden. Der Vortrag will dieses permanente Arbeiten an und von Infrastrukturen sichtbar machen. Zu diesem Zweck werden insbesondere Reparaturmaßnahmen behandelt. Dabei wird gezeigt, inwiefern es sich beim Reparieren keineswegs um ein sekundäres Verfahren, sondern um eine kreative Kulturtechnik ersten Ranges handelt.
Der Vortrag wurde am 13. Dezember 2014 bei der Tagung "Poetiken der Infrastruktur" in Wien gehalten. Dieser Ausschnitt ist Teil der Issue Poetiken der Infrastruktur.