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Ist eine Soziologie denkbar, die nicht anthropo­zentrisch ist?

Gustav Roßler: Ist eine Soziologie denkbar, die nicht anthropo­zentrisch ist? (Vortrag gehalten beim Workshop "Foucault trifft Latour" am 28. Oktober 2017 im Institut für Wissenschaft und Kunst in Wien) Es geht in diesem Vortrag um die Soziologie als eine anthropologische (Human-)Wissenschaft des 19. Jahrhunderts bei Foucault und den Gegenentwurf einer nicht anthropozentrischen Soziologie bei Latour. Sowohl Foucault als auch Latour haben ein dezidiertes Verhältnis zur Soziologie. Foucault sieht in ihr eine typische Humanwissenschaft des 19. Jahrhunderts und analysiert ihre anthropologische Grundstruktur. Worin besteht diese genauer? Gilt sie immer noch für die heutige Soziologie? Latour entwirft eine neue Soziologie, die den Anspruch erheben kann, nicht anthropozentrisch zu sein. Darüber hinaus ist sie ethnologisch konzipiert und semiotisch versiert, zwei Fluchtlinien, die für Foucault aus den Paradoxien der Moderne hinausführen. Die angedeutete Komplementarität zwischen den beiden diskutierten Werken wird allerdings dadurch gebrochen, dass sie unter "Moderne" etwas verschiedenes verstehen.

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