Creative Commons License
licensed under
creative commons



Vom Wahn- und Wahrsprechen des technologisch Unbewussten

Clemens Apprich: Vom Wahn- und Wahrsprechen des technologisch Unbewussten (Vortrag gehalten beim Workshop "Foucault trifft Latour" am 27. Oktober 2017 im IWK Wien) Bruno Latour hat kürzlich die Psychologie dafür kritisiert, eine zunehmend unhaltbare Grenzziehung zwischen Innen und Außen, Geist und Welt vorgenommen zu haben. Der Psychoanalyse geht es aber gerade nicht darum, das Psychische als rein Inneres zu beschreiben, sondern, im Gegenteil, eine grundlegend relationale Perspektive einzunehmen, die nicht nur Verhältnisse zwischen Menschen, sondern auch ihre Beziehung zu technischen Apparaten, ja das Psychische selbst als Apparat oder Maschine beschreibbar macht. In meinem Vortrag werde ich daher – mit Michel Foucault – von einem Wahn- und Wahrsprechen des "technologisch Unbewussten" sprechen, um so aktuelle Phänomene digitaler Kulturen besser in den Blick zu nehmen. Gerade hier hat die Psychoanalyse als "Gegenwissenschaft" einiges zu bieten: einerseits aufseiten der menschlichen Individuen, die angesichts von big data, machine learning und des Internet der Dinge mit dem "Verschwinden des Menschen" zu kämpfen haben; andererseits aufseiten der Algorithmen, die ebenfalls als psychische Apparate gelesen werden können.
  1. Comment by Zipzap

    Wenn Linke die Werke größer Denker/Kritiker aufgreifen aber blind dafür sind auf welcher Prämisse sie aktuell ihre Theorien aufbauen. Viel Schlimmer sogar, sie kommen nicht mal mehr auf die Idee, dass der Boden auf denen ihre Theorien stehen, die Form bestimmt wie diese aussehen werden. Die Macht 5.0. Traurig und unheimlich. Selbst für Akademiker/Intellektuelle gibt es ein Disneyland im Disney Disneyland.

Enter your comment below. Fields marked * are required. You must preview your comment before submitting it.