February 23, 2018 CC BY 4.0 |
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Vor wenigen Tagen erschien bei Gallimard Foucaults letztes, unvollendet gebliebenes Buch Les aveux de la chair. Er selbst hatte sich gegen eine posthume Veröffentlichung dieses letzten Bandes seiner vierteiligen Studie über "Sexualität und Wahrheit" ausgesprochen und sogar versucht, sie testamentarisch zu verhindern. Nun ist das Buch, 34 Jahre nach dem Tod des Autors, doch ans Licht der Öffentlichkeit gelangt.
Les aveux de la chair, die Bekenntnisse des Fleisches, zeichnet die Genealogie und das antike Erbe der Verhaltensweisen und Regularien des Christentums nach, die von den Kirchenvätern des 11. bis 14. Jahrhunderts aufgestellt wurden. Es geht um Sexualität, Begierden und Lüste. Herausgegeben wurde der Band vom französischen Philosophen und Foucault-Experten Fréderic Gros, von dem in deutscher Übersetzung zuletzt Die Politisierung der Sicherheit (Berlin: Matthes & Seitz 2015) erschienen ist.
Für erste Eindrücke zum Buch siehe Martin Saar im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. In Le foucaldien wird in Kürze eine ausführliche Rezension erscheinen.
Michel Foucault. Les aveux de la chair. Histoire de la sexualité IV, hg. v. Frédéric Gros. Bibliothèque des Histories. Paris: Gallimard 2018, 448 Seiten.